Das Tuch aus Brügge

Wolle ist eine der wichtigsten Rohstoffe des Mittelalters. In Endland gekauft, auf dem europäischen Kontinent zu Tuch verarbeitet. So organisiert die Hanse einen Warentausch ohne Beispiel. Dem englischen Adel liefert sie die begehrten Felle aus Russland, dafür bekommt sie Wolle und transportiert sie dahin, wo Tuch daraus gemacht wird. Im heutigen Belgien - in Flandern verarbeiten tausende kleiner Webereien die feine englische Wolle zu Tuchen jeder Qualität. Ein für damalige Zeit hochwertiges Fertigprodukt.

Die Tuchmacherstadt des Mittelalters ist Brügge. Die Stadt ist durch geschützte Wasserläufe mit dem Meer verbunden und Anlaufstellen aller damals seefahrenden Mächten. Brügge - der größte Markt der Christenheit, nicht nur Nordeuropäer, Franzosen und Spanier auch Kauffahrer aus Genua und Venedig kommen um hier zu handeln. In Brügge bekommt man damals alles was das Abendland an Waren und Rohstoffen kennt. Dazu die teuren Gewürze des Orients. Die Deutschen Kaufleute liefern Wein, Bier, Heringe und Stockfisch, Wachse, Pelze, Holz und Getreide. Brügge bietet die besten Voraussetzungen für ein viertes Kontor der Hanse. Einmal in Jahr demonstrieren die Kaufleute und Zünfte in sogenannten lebenden Bildern ihre herausragende Stellung in der Stadt.