Die Schiffe der Hanse

Ihren großen Erfolg verdankt die Hanse einem neuen Schiffstyp - der Kogge. Sie wird in einem Atemzug genannt, wenn es um die Hanse geht. Ihr war es zu verdanken, dass Waren in bis dahin unvorstellbaren Mengen, über lange Strecken transportiert werden konnte. Fertigwaren aus dem Westen für den Osten und Rohstoffe aus dem fernen Russland nach Brügge in den Westen.

Bis zum Jahr 1962 war die Kogge lediglich auf Bildern zu bewundern. Die Art und Weise der Schiffsbaukunst hat sich über die Jahrhunderte verloren. Eine Sturmflut im Jahre 1380 hat für uns ein Zeugnis aus längst vergangener Zeit im Hafenschlick konserviert. Einem glücklichen Umstand ist es zu verdanken, das im Jahre 1962 Schiffsbauexperten zu einer Sandbank in Bremerhaven gerufen wurden. Sie sollen ein Holzwrack begutachten, das bei Baggerarbeiten in der Fahrrinne entdeckt wurde. Da sich das gefundene Wrack nicht den bekannten Schiffstypen zuordnen lässt, wird das gesamte Wrack zur Bestimmung des Typs geborgen. Glücklicherweise haben die meisten Planken und das Schiffsgerippe die Jahrhunderte im Hafenschlick gut überstanden. Mast, Ruder und das Schiffsdeck fehlen. Es wird vermutet, dass sich das Schiff gerade im Bau befunden hatte, als es von der Sturmflut für die nächsten Jahrhunderte im Hafenschlick eingeschlossen wurde.

Nach unzähligen Stunden des Vermessenes und Rekonstruktion stand endgültig fest, dass es sich bei dem gefundene Schiffswrack um eine Hansekogge handelt.

Neun Jahre dauerte der Wiederaufbau der Kogge. Aus über 2000 Einzelteile wurde sie wieder zusammengesetzt und gibt uns heute eine Vorstellung davon, wie die eingesetzten Hansekoggen vor 600 Jahren aussahen, und was sie zu leisten im stande waren. Dieses einmalige Original steht jetzt in einer eigens hergerichteten Halle in Bremerhaven der Öffentlichkeit zur Verfügung.

Heutzutage haben sich einige begeisterte dazu berufen gefühlt, Nachbauten der Hansekogge anzufertigen. So ist es durchaus möglich an Feierlichkeiten wie z.B. der Hansesail in Rostock Nachbauten der Koggen zu bewundern.