Novgorod

Jetzt bestimmen die Hansekaufleute alleine den Handel nach Osteuropa. Von Visby aus wagen sie sich nun weiter nach Russland vor. Über den Ladogasee und den Fluss Wolchow erreichen die deutschen ihr Ziel die Adels und Kaufmannsrepublik Novgorod. Die begehrteste Ware auf dem Markt in Novgorod hat für die Russen wenig Wert. Über Pelze aus Sibirien verfügen sie im Überfluss. Das Geschäft mit Fellen genießt kaum größeres Ansehen als der Handel mit ganz alltäglichen Lebensmitteln. Die Hansekaufleute werden im Peterhof einquartiert, dem ehemaligen Handelsplatz der Gotländer. Er grenzt direkt an den Markt der Stadt. Der Kreml, die Burg von Novgorod nebst Kathedrale liegt auf der anderen Flussseite. So entsteht das erste Hansekontor.

„Novgorod war das größte Zentrum, eigentlich die Hauptstadt des Nordwesten Russlands. Hier konzentrierte sich die ganze politische und ökonomische Macht. Die Novgoroder verfügten über ein sehr reiches Hinterland. Das was die Hansekaufleute am meisten interessierte waren Pelze die nach Westeuropa geliefert wurden. Novgorod entwickelte sich zum dem Zentrum in dem das Hansekontor hier in Russland eingerichtet wurde.“

Die Niederlassung der Hanse in Novgorod bleibt zeit ihres Bestehens ein Außenosten in einer fremden Welt. Ohne die Gunst der Orthodoxen Obrigkeit bleiben viele Türen verschlossen. Das Abkommen mit dem Russischen Fürsten ist der erste Vertrag der Hanse mit einem ausländischen Machthaber. Er garantiert die Sicherheit gegen Übergriffe. Auf Streitigkeiten folgen jedoch oft langwierige Verhandlungen und der Verlust der Handelswaren. Aber in Westeuropa erzielen die Waren aus dem Osten hohe Gewinne.